Glossar

Abnahmegarantie

Stromnetzbetreiber sind laut EEG dazu verpflichtet, Strom aus Photovoltaikanlagen abzunehmen. Den Strom, den Sie nicht verbrauchen, werden Sie also auf jeden Fall los - und das dank Einspeisevergütung auch noch bezahlt. Lediglich wenn eine Netzüberlastung besteht, greift die Abregelung der Netzeinspeisung. Das ist aber eine Ausnahme.

Abregelung

Falls es mal zu einer Netzüberlastung kommen sollte, wäre es problematisch, noch mehr Strom ins Netz einzuspeisen. Nur für diesen Fall gibt es die Ausnahmevorschrift der Abregelung. Der Netzbetreiber darf dann über Fernwartung die Einspeisung Ihres Photovoltaikstroms ins öffentliche Netz unterbinden. Zu jedem anderen Zeitpunkt gilt jedoch laut Erneuerbare-Energieen-Gesetz (EEG) die Abnahmegarantie für Strom aus der Photovoltaikanlage.

Akkumulator

Ein Akkumulator ist nichts anderes als ein Akku. Im Photovoltaik-Bereich wird der Begriff für den Stromspeicher verwendet. Dieser speichert den Strom, der nicht direkt verbraucht wird. Wenn dann mehr Strom benötigt wird, als die Photovoltaikanlage produziert, kann man ihn aus dem Akkumulator beziehen.

Amortisation

Amortisation beschreibt, wann sich die Anlage selbst bezahlt hat. In den ersten Jahren werden mit den Erträgen aus der Solaranlage quasi noch die Investitionskosten abbezahlt. Danach streichen Sie Gewinn ein – haben also mehr auf dem Konto als Sie ohne die Solaranlage hätten.

Ausrichtung

Die Ausrichtung beschreibt, in welche Himmelsrichtung die Photovoltaik-Dachfläche zeigt. Eine Ausrichtung nach Süden ist aufgrund der Mittagssonne ideal. Mit anderen Ausrichtungen können jedoch ähnlich gute Erträge erwirtschaftet werden, da die Sonne im Laufe des Tages wandert. Aus diesem Grund und wegen der aktuell niedrigen Preise für Solaranlagen kann es sich lohnen, das ganze Dach zu belegen.

Autarkie

Mit der Autarkie wird die Unabhängigkeit vom Stromnetz und so auch von steigenden Strompreisen in Prozent angegeben. Wenn Sie mit Ihrer Photovoltaikanlage zu 100 % autark sind, bedeutet das, Sie beziehen keinen Strom mehr aus dem öffentlichen Netz. Mit einem Stromspeicher lässt sich der Autarkiegrad erhöhen, da man so überschüssige Solarenergie auch dann nutzen kann, wenn die Sonne gerade nicht scheint.

Azimut

Anders als bei einem Kompass entspricht ein Azimutwinkel von 0° einer Ausrichtung nach Süden. Abweichungen nach Westen haben ein positives Vorzeichen, nach Osten ein negatives. Ist Ihre Photovoltaik-Dachfläche also beispielsweise genau Süd-West ausgerichtet, dann beträgt der Azimutwinkel 45°.

Dachneigung

Die Dachneigung gibt an, wie steil ein Dach ist. Ein Flachdach hat entsprechend eine Dachneigung von 0°. Ein besonders hoher Ertrag kann mit der Photovoltaikanlage erreicht werden, wenn die Sonne zur richtigen Zeit im perfekten Winkel auf die Module trifft. Dazu ist hier in Deutschland eine Dachneigung von ca. 30-35° ideal. Doch auch Abweichungen hiervon erwirtschaften oftmals nur geringfügig weniger. Den Winkel der Anlage künstlich zu verändern, ist darum wegen der Mehrkosten in den wenigsten Fällen lohnenswert.

Degradation

Der natürliche Alterungsprozess von Photovoltaik-Modulen wird Degradation genannt. Er macht sich dadurch bemerkbar, dass sie im Laufe der Jahre einen Teil Ihrer Leistungsfähigkeit verlieren. Da aber die meisten Module mit einer Herstellergarantie von 25 Jahren oder mehr verkauft werden, gibt es keinen Grund zur Sorge: Die Module müssen nach dieser Zeit noch mindestens 80 % ihrer ursprünglichen Nennleistung aufweisen.

Degression

Da die Einspeisevergütung als Anreiz zum Kauf einer Solaranlage gedacht ist, senkt die Bundesnetzagentur den Betrag jeden Monat ausgehend vom PV-Zubau in Deutschland. Wenn genug Interesse vorhanden ist, wird eine Förderung schließlich überflüssig. Für Photovoltaik-Interessenten bedeutet das: Je schneller Sie Ihre PV-Anlage ans Netz bringen, desto mehr haben Sie noch von der Einspeisevergütung. Diese wird Ihnen nämlich dann für 20 Jahre gesetzlich gewährt.

EEG

EEG ist die Abkürzung für das Erneuerbare-Energien-Gesetz, auch Gesetz für den Vorrang erneuerbarer Energien genannt. Es soll dafür sorgen, dass mehr erneuerbare Energien genutzt werden, so auch Photovoltaik. Um dieses Ziel zu erreichen, sind darin Regelungen wie die Abnahmegarantie und Einspeisevergütung festgehalten.

Einspeisevergütung

Für Photovoltaik-Strom, den Sie ins öffentliche Netz einspeisen, erhalten Sie pro Kilowattstunde eine festgelegte Vergütung. Auch wenn die Einspeisevergütung jeden Monat verringert wird (Degression), so gilt für Sie laut EEG trotzdem 20 Jahre lang der Betrag von dem Zeitpunkt, zu dem Sie Ihre Anlage installiert haben. Je früher Sie sich also eine Photovoltaikanlage zulegen, desto mehr Geld können Sie sich mit der Netzeinspeisung dazuverdienen. Im Mai 2021 betrug die Einspeisevergütung übrigens 7,69 Cent pro Kilowattstunde.

Flächenlast

Flächenlast ist die Krafteinwirkung auf eine Fläche. Eine Photovoltaikanlage übt beispielsweise eine Flächenlast auf das Dach aus. Ihr Dach muss also das zusätzliche Gewicht tragen können. Bei der Planung einer Photovoltaikanlage sollte also auf jeden Fall die Statik des Daches berücksichtigt werden. Sogenannte Schneelast kann in manchen Regionen auch eine erhöhte Flächenlast für die Anlage und auch für das Dach darstellen.

kWp

In der Einheit Kilowattpeak (kWp) wird die Spitzenleistung von Solarmodulen oder einer ganzen Photovoltaikanlage unter Standardbedingungen angegeben.

Netzparität

Wenn der Strom aus dem Netz so viel kostet, wie der Strom aus eigener Erzeugung, dann ist die sogenannte Netzparität erreicht. Mittlerweile liegen die Kosten für den Strom vom eigenen Dach längst unter denen für Netzstrom. Letzterer beinhaltet nämlich neben den Erzeugungskosten und der EEG-Umlage zusätzlich Netznutzungsentgelt, KWK-Umlage, Konzessionsabgabe und Stromsteuer und wird laufend teurer. Mit der eigenen Photovoltaikanlage lassen sich also ordentlich Stromkosten sparen.

Schneelast

Schnee, der auf der Anlage liegen bleibt, übt eine Last auf Anlage und Dach aus. Bei der Planung müssen daher die Statik des Dachs und die örtliche Schneelastzone berücksichtigt werden. Die Schneelastzonen wurden mithilfe der üblichen Witterungsbedingungen, der Höhe über dem Meeresniveau und der geografischen Lage berechnet. Übrigens: Auch die Windlast kann eine Kraftprobe für das Dach darstellen. Eine Übersicht über die Wind- und Schneelastzonen finden Sie beispielsweise auf dieser Seite des Deutschen Institut für Bautechnik.

Stromgestehungskosten

Die Stromgestehungskosten sagen aus, was 1 kWh Strom aus einer Photovoltaikanlage kostet. Dazu werden zuerst alle Kosten addiert, die in der Laufzeit anfallen - also Anschaffungskosten, Finanzierungskosten und Betriebskosten. Anschließend wird die Summe durch die kWh geteilt, die die Anlage in Ihrer Laufzeit an Strom produziert.

Stromspeicher

Die Sonne scheint nicht immer dann, wenn auch Strom verbraucht wird. Um trotzdem auch dann eigenen Strom nutzen zu können, benötigen Sie einen Stromspeicher. Dieser speichert überschüssigen Photovoltaik-Strom und gibt ihn dann wieder ab, wenn er gebraucht wird. So können Sie Ihren Autarkiegrad erhöhen - sich also unabhängiger vom Netz und damit auch unabhängiger von steigenden Strompreisen machen.

Wechselrichter

Photovoltaikanalgen produzieren grundsätzlich Gleichstrom, doch das Stromnetz und die hausinternen Stromleitungen verwenden Wechselstrom. Ein Wechselrichter wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um, damit dieser genutzt oder eingespeist werden kann. Heutzutage können Wechselrichter außerdem den Netzanschluss überwachen, Betriebsdaten speichern und den Stromertrag der Anlage optimieren.

Windlast

Der Wind übt einen Sog auf Dach und Photovoltaikanlage aus. Bei der Planung sollten Sie bedenken, dass Ihr Dach dieser zusätzlichen Last standhalten muss. Neben der Windlast sollte auch die Schneelast berücksichtigt werden. Eine Übersicht über die Schnee- und Windlastzonen finden Sie beispielsweise auf dieser Seite des Deutschen Institut für Bautechnik.